Gedichte

Gedichte schreibt jeder irgendwann mal. Es fängt ja schon mit Kinderreimen an. „Ene, mene miste….“. Nun ergab es sich, dass ich im Internat der Klosterschule viel Zeit für mich hatte und dann auch meine Gedanken zu Papier brachte, manchmal mit Reim, dann wieder nur Gedankenfetzen. Aber nie war mein Bedürfnis, diese Texte der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Dann war ich ein Jahr in England, hatte viel Zeit für mich und schrieb meine Gedanken nieder. Ich merkte aber selber, dass ich eigentlich immer depressiver wurde, melancholischer. Ich wollte nicht enden wie ein Nikolaus Lenau oder andere Dichter, die sich in „geistiger Umnachtung“ dann das Leben nahmen. Hier setzte ich ganz bewusst einen Schlusspunkt: Schluss mit Gedichten, ich will ja nicht meiner Verrücktheit Tribut zahlen.

Als Deutschlehrer waren mir die üblichen Gedichtinterpretationen immer suspekt, Texte anderer Menschen auswendig zu lernen war zwar eine gute Gedächtnisübung,  aber mich schreckte die Idee ab, dass andere Kinder meinen „Hirnschiss“ aufsagen müssten. Schluss! Aus! Sense!

Wahrscheinlich wäre diese Schublade auch nie mehr aufgemacht worden, wenn nicht vor wenigen Monaten meine Tochter bei Umräumarbeiten einen Ordner mit eben diesen Texten aus den 60er und 70er Jahren gefunden hätte (genauer 1965-1971)

Ich habe 21 Gedichte unter dem Link „Creation – Gedichtauswahl) zusammengestellt und veröffentlicht. Die restlichen Gedichte aus jener Zeit (Gedichtsammlung 1-4 im Hauptmenü) sind passwortgeschützt und auch nur für jene Leute gedacht, die sich echt dafür interessieren und die Texte so hinnehmen, ohne sie zu bewerten oder zu beurteilen. Sie sind gesammelte und wiedergefundene Texte ohne große historische bzw. intellektuelle Bedeutung. (Das Passwort kann auf Anfrage per email zugesandt werden)

Und trotzdem: Die Texte dokumentieren die Lern- und Suchjahre eines 14- bis 20/21-Jährigen in seiner idealistischen Verblendung, Hilflosigkeit, Melancholie.

Hier gehts zu der „Creation – Gedichtauswahl“